Vorbereitung und Ausrüstung
Hier möchte ich kurz über meine Vorbereitung und Ausrüstung für den AT und meinen Erfahrungen diesbezüglich berichten.Da ein Thru-Hike in der Regel einiges länger dauert ist für den Aufenthalt in den USA ein B Visum(Touristen Visum) notwendig. Dazu füllt man Online den Visumantrag auf der Website der US Botschaft aus und muss dann später zum Interview in einem US Konsulat und dort eventuell noch einige Nachweise zur Reiseplanung, Geld, Arbeitsvertrag oder ähnliches erbringen um zu beweisen das man die USA auch wieder verlässt und nicht den Staaten auf der Tasche liegt. Damit ist man dann schon ca die ersten 150 Euro los.
Hat man sein Visum kann man seinen Flug buchen bei mir komplett von Berlin über Newark nach Atlanta mit Rückflug von New York City nach Berlin. Ich buchte einen festen Rückflugtermin viele werden sich hier sicherlich die Umbuchungsoption offen lassen, falls sie schneller fertig sind oder den AT abbrechen ich wollte aber sowieso mit fast 6 Monaten meine Aufenthaltsfrist in den USA aus reizen egal ob auf dem AT oder woanders.
Weiterhin sollte man auch wenn keine Pflicht besteht an eine Auslandskrankenversicherung denken, auch wenn man sie hoffentlich nicht benötigt. Dabei ist auf die Dauer über die Volle Reise Zeit und auch die Gültigkeit in den USA zu achten, denn viele Versicherer schließen Nordamerika aus oder erheben höhere Gebühren. Meine Versicherung bestand bei die AXA, da ich sie aber zum Glück nicht in Anspruch nehmen musste kann ich zu deren Verhalten im Schadensfall nichts sagen.
Hat man diese 3 Wichtigen Dinge Erledigt kann die Reise eigentlich losgehen und man kann seinen Rucksack packen.
In Vorbereitung für den AT kann man einiges zur Ausrüstung im Internet finden und liest viel über Ultralight Ausrüstung. An dieser Stelle soll gesagt sein, das die meisten Wanderer auf dem AT nicht wie es scheinen mag absolut Ultralight unterwegs sind. Klar je leichter der Rucksack desto einfacher läuft es sich, von daher achtet jeder ein wenig auf sein Rucksack Gewicht. Ich war mit 20 bis 30 Kilo Rucksack Gewicht je nach Beladung mit Essen und Wasser aber überdurchschnittlich schwer unterwegs. Meist zeigten die Rucksackwagen entlang des Trails für mich 58 Pounds. Aber auch das ist möglich. Ich denke die meisten Rucksäcke wogen zwischen 30 und 40 Pound.
Was ich so dabei hatte:
- Rucksack Deuter Aircontact PRO 60 15
Der Aircontact passt perfekt auf meinen Rücken, was auch das Kauf entscheidene Kreterium war. Und war auch voll beladen noch gut zu Tragen, richtige Einstellung vorraus gesetzt. Auch wenn an einem der letzten Tage eine Strebe des Tragesystems brach möchte ich ihn nicht wieder hergeben. Er wurde ohne Probleme von Deuter kostenlos Repariert und neue Trageriemen gab es wegen leicht rutschender Schnallen auch noch.
- Schlafsack Meru Oregon + Inlett
Nicht die leichteste Kombination aber ziemlich günstig und bei leichtem Frost auch noch OK. Viele mit dünneren Schlafsäcken oder die im Sommer nur mit Inlett unterwegs waren hatten selbst mit Sachen einige unangenehme Nächte, besonders zu beginn und am Ende des Trails. Mir war mein guter Schlaf viel wert.
- Isomatte Therm-a-Rest Trail Lite Pro
Auch wenn sie mit fast einem Kilo ziemlich schwer ist, hab ich auf ihr immer gut geschlafen. Sie ist robust und im Gegensatz zu Evazote und Z Lite ziemlich klein verpackbar und wohl wärmer als eine normale leicht Luftmatratze.
- Zelt mit Biwaksack anstatt Innenzelt (Eigenentwurf)
Die meisten hatten wohl ein Einmann Zelt dabei, die sind klein und leicht. Ich wollte ein wenig mehr Platz. Mit größerem Zelten ist es an Berghängen aber manchmal Schwierig ein Platz am Wegesrand zu finden und man muss echt bis zum nächsten Campsite weiter, da bot sich dann der Biwaksack an, der ist zwar dicht aber bei Sauwetter nicht so angenehm. Bei Regen sind dann auch meist die Shelter voll, weil niemand dann sein Zelt aufschlagen möchte und der Shelter doch ein wenig mehr Freiraum bietet. Sehr beliebt sind auch Hammocks, Hängematten mit kleinem Tarp. Dafür ist nahezu überall ein Platz zu finden, wenn man denn darin schlafen kann. Wenige bringen auch nur ein Tarp für den Notfall mit, da man, wenn man will fast immer bei einem Shelter stoppen kann.
- Trangia Spiritus Kocher (ohne Trangia Kochsystem)
Spiritus Kocher erfreuen sich auf dem AT großer beliebtheit, ansonsten hatten viele Gas Kocher, alle anderen Kochertypen sind sehr selten. Spiritus oder Alkohol ist nahezu Überall erhältlich, auch in vielen Hostels und zur Not geht auch HEET aus der Kfz Abteilung einiger Supermärkte und Tankstellen. Mit Gaskartuschen ist es nicht ganz so einfach aber OK es gibt ja fast in jeder Trailtown einen Outfitter.
Beim nächsten mal würde ich mich allerdings nach einem Alkoholkocher umsehen, bei dem kein zusätzlicher Topfhalter notwendig ist. Eventuell sogar der Zahlreich vorkommenden Eigenbaukocher aus Dosen oder Aluflaschen.
- Topf Primus 1L
Kleiner leichter Topf mit Beschichtung, der Trangia hat innen Platz und einne kleine Gaskartusche würde wohl auch hinein passen. Mit dem Langen Griff war er auch gut um mal auf dem Feuer zu kochen und der Deckel tut als kleine Pfanne einen guten Dienst. Klar die Beschichtung hat bei fast einem halben Jahr Dauernutzung trotz Plastiklöffel gelitten, war aber trotzdem gut beim Abwaschen. Einen kleineren Topf als ein Liter würde ich aber nicht empfehlen.
- MSR Mini Works EX Wasserfilter später Platypus GravityWorks Water Filter
Auch wenn Wasser am Appalachen Trail ziemlich häufig zu finden is und auch meist klar aus einer Quelle kommt. Sollte man es sicherheitshalber behandeln. Das kann Chemisch geschehen, viele benutzen Aquamira, das ist auch in so ziemlich jedem Outfitter zu bekommen. Ich hatte einen Filter, denn der nimmt auch den, wenn auch nicht gefährlichen Dreck aus dem Wasser. Gestartet bin ich mit dem MSR Mini Works EX Ein Filter durch den man das Wasser per Hand Pumpen muss. Das dauert ziemlich lange und man muss ihn ziemlich oft reinigen, daher hab ich zu einem Gravitations Filter gewechselt. Der Platypus ist ein Glasfaserfilter und daher sehr leicht. Montiert an den Wassersack hat man im Camp immer sauberes Wasser in ausreichender Menge Ohne Arbeit, doch so richtiges vertrauen hatte ich zu ihm nicht (zum MSR schon), aber blieb gesund. Dafür konnte ich den Platypus, wenn auch eigentlich nicht vorgesehen zusammen mit einem Trinksystem in die Nalgene Flasche Schrauben und musste nie zum Wasserfiltern Pause machen, einfach die Flasche füllen und weiter ging es.
- Ortlieb Wassersack 10l
Meist war die Trinkflasche für Wasser Tags über ausreichend und der Wassersack leer, klein und leicht im Rucksack verstaut. Aber im Camp war mit ihm immer ausreichen Wasser vorhanden und Mitwanderer freuten sich wenn sie nicht noch extra zu Wasser holen gehen mussten, denn es war ja genug da.
- 1.5 L Nalgene Flasche
Die große, denn Ein Liter wäre mir zu klein gewesen. Die meisten nutzen mehrere kleie normale Einwegflaschen (meist von Gatorade)
- Camera Nikon Coolpix P500 später dann nur Canon PowerShot SX30 IS
Meine gute Nikon Superzoom hat leider nach zwei drittel auf gegeben, und ich hab mir die Canon zu legen müssen. Vorteil ist der Batterie betrieb, denn die gibt es überall, wenn es auch ins Geld geht. Akkus aufladen ist Schon schwieriger, wenn man schnell wieder zurück auf den Trail will. Daher hatte ich mir für die Nikon zwischen zeitig zwei extra Akkus zugelegt.
Wer gerne Fotografiert kann natürlich auch seine gute Spiegelreflex Kamera mitnehmen, ich hatte leider keine. Viele Hiker hatten wenn überhaupt eine Kompaktkamera dabei und einige ärgerten sich, dass sie ihre Spiegelreflex zu Hause gelassen hatten. Während sich die anderen über das Gewicht der ihrigen ärgerten und ihre Kompakte vermissten. Das mit dem Fotoapparat ist also eine sehr Individuelle Frage, die jeder für sich klären muss. Am Ende ganz ohne Bilder dazustehen ist sicher doof.
- Smartphone
Auch wenn in den meisten Trailabschnitten der Empfang eher dürftig ist und ich auch keine SIM für die USA hatte, Notruf geht ja trotzdem. War mir mein Sony Ericsson doch ein guter Begleiter. Als Ersatzkamera wenn mal wieder der Kameraakku leer war, zum Skypen und Internet surfen, denn in den meisten Orten und Hostels gibt es freies Wlan, Als Ersatz Taschenlampe. Oder um sich mal per GPS auf einer groben Karte an zu sehenn wo man denn ist. Auch wenn ein GPS zur Orientierung nicht nötig ist.
- Guidebooks A.T. Thru-Hikers' Companion und später Awol 2012 AT Guide
Den AT Companion hatte ich mir schon in Deutschland bei Amazon bestellt. Im Gegensatz zum Companion bietet Awol ein Höhenprofil und ein paar mehr Beschreibungen zu Trail nahen Orten. Dafür hat der Companion nicht nur die Position der Shelter sondern auch Beschreibungen von Sheltern und Campsites und Informationen zu Trailumfeld, z.B. einige Historische Informationen. Weiterhin sollte ich an dieser Stelle erwähnen, das der Companien oft nur die Höhen von Tälern angiebt, die Angaben zu den Bergen dazwischen aber fehlen.
Soviel zur für mich wichtigsten Hardware.
Hinzu kommen dann noch Bekleidung und diverser Kleinkram wie Essensbeutel und Leine zum Bear bagging Erstehilfepaket Ladegerät für Kamera und Smartphone usw.